
Komposttee: mikrobieller Wundertrank - Guide
Share
Herzlich willkommen, liebe Gartenfreunde! Heute berichten wir über alles rund um das Thema Komposttee - einem echten Geheimtipp für alle, welche ihren Garten natürlich und nachhaltig zum Blühen bringen möchten. Doch was macht diesen "Wundertrank" so besonders? Und wie kannst du ihn selbst herstellen? Genau das und noch viel mehr erfährst du in unserem heutigen Guide.
Inhaltsverzeichnis:
- Was ist Komposttee?
- Die Vorteile von Komposttee
- Benötigte Materialien
- Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Anwendung von Komposttee
- Schlusssatz
- FAQ - Häufig gestellte Fragen
1. Was ist Komposttee?
Kurz gesagt: Komposttee ist ein flüssiger, nährstoffreicher Extrakt, welcher durch das Brauen von Kompost in Wasser entsteht. Dieses Gebräu ist vollgepackt mit nützlichen Mikroorganismen wie Bakterien, Pilzen, Nematoden und Protozoen, welche deinem Boden und deinen Pflanzen zugutekommen. Aber wie funktioniert das Ganze genau? Bleib dran, und ich zeige es dir!
2. Die Vorteile von Komposttee
Warum ist Komposttee so ein kraftvolles Werkzeug für Gärtner? Die Antwort liegt in den winzigen Mikroorganismen, welche in ihm leben. Diese Mikroben spielen eine entscheidende Rolle im "Soil Food Web", indem sie organische Materialien abbauen und für Pflanzen verfügbar machen.
Die Vorteile auf einem Blick:
- Fördert den Humusaufbau
- Steigert die Wasserspeicherfähigkeiten des Bodens
- fördert das Soil-Food-Web & die Symbiose zwischen Pflanzen und Mikroben
- Beschleunigt die Zersetzung organischer Stoffe
- Reduziert Bodenverdichtungen und verbessert die Bodenstruktur
- Unterstützt das Wachstum und die Entwicklung der Pflanzen
- Erhöhte Widerstandsfähigkeit gegenüber Stressfaktoren durch größeres Wurzelnetzwerk
- Enthält natürliche Chelatbildner wie Humin- und Fulvosäuren
- Dient als Boden-/Kompostaktivator und Kickstarter für Living Soil und No-Till-Growing
3. Benötigte Materialien
Um deinen eigenen Komposttee herzustellen, benötigst du folgende Materialien:
- Kompost: Hochwertiger, reifer Kompost ist die Basis. Ideal ist selbst hergestellter Kompost oder Wurmhumus.
- Wasser: Regenwasser oder 24h abgestandenes Leitungs-/Osmosewasser (um das Chlor ausgasen zu lassen) sind am besten geeignet.
- Eimer: Ein sauberer Eimer mit einem Fassungsvermögen von etwa 10 Litern dient als Braubehälter.
- Aquarienpumpe: Eine Pumpe mit ausreichender Leistung für den Eimer, um Sauerstoff ins Wasser zu bringen.
- Belüftungsstein: Dieser wird an die Pumpe angeschlossen und sorgt für eine gleichmäßige Sauerstoffzufuhr. Somit züchten wir überwiegend aerobe Mikroorganismen.
- Zuckerquelle: Unraffinierte Bio-Melasse, Bio-Rohzucker oder aber auch Agavenficksaft etc. dient als Nahrung für die Mikroorganismen und fördert dessen Wachstum.
- Heizstab (optional): Eine optimale Brautemperatur ist zwischen 20 bis 23 Grad Celsius. Sollte eure Umgebungstemperatur niedriger sein, empfehle ich euch, einen Aquarienheizstab zu verwenden.
- Socke, Mulltuch, etc. (optional): Um den Kompsttee vorab grob zu filtern, könnt Ihr bei Bedarf bspw. Eine Socke verwenden
- Optionale Zusätze: Wurmsaft, Pflanzenkohle, Walderde, Algenextrakte, Gesteinsmehle, Gartenkalke, Mykorrhiza-Impfmittel, Luzerne-, Brennessel- oder auch Braunalgenmehl, Fischhydrolysat, IMO2, usw.
4. Schritt-für-Schritt-Anleitung
Schritt 1: Vorbereitung des Wassers
Fülle den Eimer mit deinem Wasser. Wenn du Leitungswasser verwendest, lass es vorher etwa 24 Stunden stehen, damit das Chlor entweichen kann und sich das Wasser an die Umgebungstemperatur anpassen kann. Ihr könnt von vornherein den Heizstab mit hinzugeben, um die ideale Wassertemperatur zu erreichen.
Schritt 2: Belüftung
Schließe den Belüftungsstein an die Aquarienpumpe an und lege ihn in den Eimer. Dies sorgt für Sauerstoffzufuhr und fördert das Wachstum der Mikroorganismen.
Schritt 3: Hinzufügen von Kompost
Gib etwa 0,5-1 Liter Kompost für je 10 Liter Wasser in den Eimer oder vorher in das Mulltuch oder die Socke. Der Kompost dient als Quelle für die Mikroorganismen, welche im Tee kultiviert werden sollen.
Tipp: Sollte ein Mulltuch verwendet werden, kann man den enthaltenen Kompost auch leicht in die Lösung einmassieren, um die enthaltenen Mikroben vorab zu verteilen.
Schritt 5: Zugabe von Melasse
Löse etwa 2 Esslöffel unraffinierte Melasse (oder Ähnliches) in einem kleinen Becher mit Wasser auf und gib diese Lösung in den Eimer. Die Melasse dient als Nahrungsquelle für die Mikroorganismen, um sich schnell fortzupflanzen zu können.
Schritt 2: Optionale Zusätze
Nun könnt Ihr weitere Zuschlagstoffe hinzufügen. Möglich sind hierbei die oben genannten Zusätze. Dabei ist der Fantasie keine Grenze gesetzt.
In unserem Fall verwenden wir Wurmsaft, Walderde und MicroChar, um die positiven Eigenschaften in unsere Substrate zu übertragen.
Schritt 6: Brauprozess
Lass den Komposttee anschließend für 24 bis 48 Stunden brauen. Während dieses Zeitraums vermehren sich die Mikroorganismen und es entsteht eine dunkelbraune Flüssigkeit. Achte darauf, dass der Tee nicht zu kalt oder zu warm wird, um das Wachstum der Mikroorganismen zu optimieren.
Schritt 7: Fertigstellung
Nach dem Brauprozess sollte der Tee für Spritzanwendungen durch ein feines Sieb oder eine alte Feinstrumpfhose gefiltert werden, um größere Teilchen zu entfernen. Der fertige Komposttee sollte innerhalb von 12 Stunden verwendet werden, um die Aktivität/Population der Mikroorganismen zu gewährleisten.
5. Anwendung von Komposttee
Ob du deinen Garten Indoor oder Outdoor hegst und pflegst, Komposttee ist vielseitig einsetzbar. Das Gebräu kann über die 2 Formen, Gieß- und Spritzanwendung, ausgebracht werden.
Gießanwendung:
Geben hiervon einfach einen Teil des fertigen Komposttees in die Gießkanne und verteilen es dann langsam und gleichmäßig auf unserem Substrat.
leichte Düngung: unverdünnt ausgebringen
Bodenaktivator: nach Belieben verdünnen (Empfehlung: 1:10 bis 1:500)
Spritzanwendungen:
Dabei gilt das identisches Prinzip wie bei der Gießanwendung, allerdings empfehle ich die Verwendung von Benetzungsmitteln.
Zu beachten: Spritzanwendungen nicht am Tag angewendet, sondern vorzugsweise in der Früh bzw. bevor das Licht eingeschaltet wird oder nach dem Sonnenuntergang bzw. wenn das Licht ausgeschaltet wurde.
6. Schlusssatz:
Mit diesem einfachen Guide, kannst du deinen Garten mit nützlichem Komposttee versorgen, welcher das Wachstum fördert, die Bodengesundheit verbessert und Pflanzenkrankheiten vorbeugt. Denn Komposttee ist ein echtes Wundermittel für jeden Garten. Wenn du also auf der Suche nach einer nachhaltigen Möglichkeit bist, deinen Garten zu nähren, ist Komposttee definitiv einen Versuch wert. Probier es aus und beobachte, wie dein Garten aufblüht!
Viel Spaß beim Brauen und Anwenden deines eigenen Komposttees!
7. FAQ - Häufig gestellte Fragen

Ist Schaum ein Zeichen für hohe Qualität?
Nein, der Schaum welcher sich bildet, ist prinzipiell kein Zeichen für eine hohe Qualität.
Kann Komposttee Pflanzen überdüngen?
Nein, klassischer Komposttee kann deine Pflanzen nicht überdüngen. Sollten andere Zusätze wie Fischhydrolysat verwendet werden, kann dies aber durchaus vorkommen.
Wie unterscheidet sich Komposttee von herkömmlichem Dünger?
Viele organische Düngemittel bestehen auf Basis von Vinasse und haben keine mikrobielle Aktivität vorzuweisen. Komposttee wird als Bodenaktivator angesehen, weil er eine Vielzahl von Bodenmikroben enthält.
Kann ich Komposttee auch für Zimmerpflanzen verwenden?
Ja, Komposttee kann ohne weitere Probleme für Zimmerpflanzen verwendet werden.
Wie oft sollte ich Komposttee auf meinen Garten anwenden?
Das ist jedem selbst überlassen. Manche machen es 1x in der Wachstumsphase und 1x in der Frucht-/Blütephase, während andere Gärtner diesen wöchentlich ausbringen.