
Erlenzapfen FPE: Huminsäurehaltige Extrakte selbst herstellen
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Müde Böden und Nährstoffmängel plagen viele Gärten: Die Pflänzchen wirken kraftlos, Blätter vergilben – trotz regelmäßiger Düngung kein Fortschritt. Ein gezielter Einsatz von Huminsäure FPE und einem fermentierten Pflanzenextrakt (FPE) kann die Bodenfruchtbarkeit in deinem Living Soil deutlich steigern. In diesem Artikel erfährst du, wie du aus Erlenzapfen ein huminsäurehaltiges FPE herstellen kannst und warum genau dieses Fermentierte Pflanzenextrakt deiner Erde neues Leben einhaucht.
Inhaltsverzeichnis
- Was sind Huminstoffe & ihre Vorteile?
- Was ist FPE & welche Vorteile bietet es?
- Schritt-für-Schritt: Erlenzapfen-FPE herstellen
- Lagerung, Anwendung & Dosierung
- FAQ – Häufig gestellte Fragen
- Fazit
- Quelle
1. Was sind Huminstoffe & ihre Vorteile?
Huminstoffe entstehen beim Abbau pflanzlicher und tierischer Reste und setzen sich hauptsächlich aus Huminsäuren und Fulvosäuren zusammen:
- Huminsäuren sind größere, dunkle Moleküle mit hoher Kationenaustauschkapazität.
- Fulvosäuren sind kleinere, wasserlösliche Moleküle, die besonders die Nährstoffaufnahme fördern.
Warum sie so wertvoll sind:
- Wasser- und Nährstoffspeicher: Sie binden Wasser und Nährionen (Kalium, Calcium, Magnesium) und geben sie langsam an die Pflanzen ab.
- Bodenleben-Aktivierung: Sie liefern Mikroben Nahrung, fördern deren Aktivität und damit die Humusbildung.
- Wurzelstimulation: Huminsäuren regen Wurzelwachstum und -verzweigung an.
- Stressresistenz: Fulvosäuren stärken die Zellpermeabilität und wirken als Antioxidans gegen Trockenheit und Hitze.
2. Was ist FPE & welche Vorteile bietet es?
Ein fermentiertes Pflanzenextrakt (FPE) ist eine lebendige Lösung aus Mikroorganismen, Enzymen und gelösten Pflanzensubstanzen, die durch kontrollierte Fermentation entsteht.
Die großen Pluspunkte von FPE:
- Mikroben-Power: Bringt nützliche Bakterien und Hefen in deinen Boden und fördert so die Artenvielfalt.
- Nährstoffmobilisierung: Enzyme lösen organische Nährstoffe und machen sie sofort pflanzenverfügbar.
- Stärkung der Pflanzen: Erhöht ihre Widerstandskraft gegen Pilze, Stress und Schädlinge.
- Ressourcenschonend: Nutzt natürliche Reststoffe – in unserem Fall Erlenzapfen – statt chemische Zusätze.
3. Schritt-für-Schritt: Erlenzapfen-FPE herstellen
Mit dieser Anleitung zauberst du aus heimischen Erlenzapfen ein kraftvolles FPE, das deinem Boden neue Lebendigkeit schenkt.
Materialien & Zutaten

- 20 Erlenzapfen (frisch oder getrocknet)
- 1l Glas- oder Kunststoffbehälter mit Deckel
- 900 ml chlorfreies Wasser
- 50 g Rohrzucker oder Melasse
- 1-2 Prisen Meersalz/Steinsalz
- 50 ml LAB- oder Effektive Mikroorganismen
- Beutel und Gewichte
- Optional: pH-Teststreifen (Zielbereich niedriger als 4,5)
Vorbereitung
- Reinigen: Groben Schmutz und befallene Zapfen aussortieren.
- Zerkleinern: In kleine Stücke hacken.
- Einweichen (falls zu trocken): 2 Stunden in Wasser quellen lassen, dann zerhacken.
Fermentation starten
1. Zucker und Salz im Wasser auflösen
2. Starterkulturen (LAB/Effektive Mikroorganismen) hinzufügen
3. Zapfen in Beutel füllen und Gewicht hinzufügen.
4. Deckel aufsetzen (Empfohlen: Gärspund verwenden)
Reifung & Kontrolle
- Dauer: 10-14 Tage bei 18–25 °C.
- pH-Wert prüfen: Als Indikator einer erfolgreichen Fermentation (Extraktion) kann der pH-Wert gemessen werden. Liegt er unterhalb eines Wertes von 4,5 ist das ein Zeichen eines erfolgreichen Prozesses.
Abfiltern & Fertigstellen
- Durch ein feines Sieb oder Tuch abgießen.
- Feststoffe kompostieren oder ins Beet/Topf geben.
- Behälter mit Datum und Inhalt beschriften.
4. Lagerung, Anwendung & Dosierung
- Lagerung: Kühl (10–15 °C), dunkel, luftdicht – so hält das FPE bis zu 6 Monate.
- Bodenanwendung: 1 Teil FPE auf 100 Teile Wasser, alle 2–4 Wochen.
- Blattbespritzung: 1 : 200 Verdünnung, morgens oder abends.
Gut ist eine Vorab-Probeanwendung auf kleiner Fläche, um die Pflanzengesundheit zu prüfen.
5. FAQ – Häufig gestellte Fragen
- Ist eine Starterkultur unbedingt nötig?
Nicht zwingend. Die natürlichen Mikroben auf den Zapfen reichen meist aus. Starterkulturen verkürzen die Fermentationszeit. - Was tun bei Schimmelbildung?
Bei starkem, schleimigem Schimmel solltest du neu ansetzen. - Wie riecht Fermentierter Pflanzenextrakt (FPE)?
Frisch-säuerlich, fast wie Essig. Ein fauliger Ammoniak-Geruch hingegen weist auf Fehlgärung hin. - Kann ich das FPE mit Kompost-Tee oder Jauche mischen?
Unbedingt! Die Kombination verstärkt die Wirkung auf Bodenmikroben und Pflanzenwachstum. - Ist das FPE für Zimmerpflanzen geeignet?
Ja, aber mit stärkerer Verdünnung (1 : 300–1 : 400) und nur in der Wachstumsphase. - Wo kommen Huminsäuren sonst noch vor?
Neben Erlenzapfen findest du sie in gut gereiftem Kompost, Leonardit (humusreiche Braunkohle), Torf und Moorböden.
6. Fazit
Mit deinem selbstgemachten huminsäurehaltigen FPE aus Erlenzapfen bringst du deinen Boden richtig in Schwung: Mehr Wasser- und Nährstoffspeicherung, lebendige Mikroben und gesunde Pflanzen. Probiere es aus und entdecke, wie einfach nachhaltiges Gärtnern sein kann!
7. Quelle
Vielen Dank an Chris von Grün ist Gold für den tollen Beitrag und das Wissen, welches kostenlos geteilt wurde.
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