
Gründüngung leicht gemacht: Guide für Grower
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Sie lieben es, Ihre Hände in die Erde zu graben und Ihrem Garten beim Wachsen zuzusehen? Dann ist Gründüngung genau das Richtige für Sie! Dieser natürliche Prozess kann die Fruchtbarkeit Ihres Bodens steigern, Schädlinge sowie Krankheiten reduzieren und sogar Dünger einsparen. In diesem Guide nehmen wir Sie an die Hand und zeigen Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie Gründüngung in Ihrem Garten erfolgreich einsetzen können. Machen Sie sich bereit, Ihren Garten und Ihr Gärtnerherz zum Blühen zu bringen!
Inhaltsverzeichnis:
- Was ist Gründüngung?
- Vorteile der Gründüngung für Ihren Garten
- Mögliche Gründüngungssorten
- Passende Kombinationen
- Geeignete Pflanzpartner
- Tipps für eine erfolgreiche Gründüngung
- Häufige Fehler und wie man sie vermeidet
- Wann ist der beste Zeitpunkt?
- Spannende Fragen rund um Gründüngung
- Schlusssatz
1. Was ist Gründüngung?
Gründüngung ist eine Methode, bei der bestimmte Pflanzen (oft Leguminosen, Gräser oder Kräuter) gezielt angebaut werden, nicht um geerntet zu werden, sondern um den Boden zu verbessern. Diese Pflanzen werden ausgesät und in der Regel vor der Blüte untergepflügt bzw. eingearbeitet oder als Mulch verwendet, um organische Substanz hinzuzufügen, Stickstoff zu fixieren und die Bodenstruktur zu verbessern. Diese Praktiken sind nützlich oder fast schon essentiell für unsere No-Till-Techniken.
2. Vorteile der Gründüngung für Ihren Garten
Bodenverbesserung: Gründüngungspflanzen erhöhen die organische Substanz im Boden und fördern die Entwicklung eines gesunden Bodenlebens.
Natürliche Düngung: Einige Gründüngungspflanzen, wie z.B. Leguminosen, können Stickstoff aus der Luft binden und so den Boden natürlich düngen.
Erosionsschutz: Die Pflanzen decken den Boden ab und schützen ihn vor Erosion durch Wind und Wasser.
Unkrautunterdrückung: Die dichte Bepflanzung kann helfen, Unkrautwachstum zu unterdrücken und spart Ihnen langfristig Arbeit.
Insektenmagnet: Im Outdoorbereich setzen wir vor allem auf die Hilfe verschiedener Insekten. Diese kleinen Nützlinge räumen unseren Garten auf und geben Schädlingen weniger Spielraum um sich auszubreiten.
3. Mögliche Gründüngungssorten
In diesem Absatz, zählen wir mögliche im Handel erhältliche Sorten für den Hobbygärtnerbedarf auf. Die Angaben können je nach Produzenten variieren.
4. Passende Kombinationen
Die Kunst der Gründüngung liegt nicht nur in der Auswahl einzelner Pflanzen, sondern auch im Wissen darum, welche Sorten harmonisch zusammenarbeiten und sich in ihren positiven Effekten auf den Boden gegenseitig verstärken, ohne miteinander zu konkurrieren. Hier sind fünf sorgfältig ausgewählte Kombinationen aus der Liste der Gründüngungspflanzen, die zusammen ein dynamisches Duo oder Trio bilden, um Ihren Gartenboden zu verbessern:
Doppelkombinationen:
Weißklee und Phacelia
Diese Kombination vereint die stickstofffixierenden Eigenschaften von Weißklee mit der schnellen Bodenbedeckung und Bienenanziehung durch Phacelia. Ideal für Gärtner, die Wert auf Bodengesundheit und Biodiversität legen.
Winterroggen und Inkarnatklee
Winterroggen bietet starken Erosionsschutz und Unkrautunterdrückung während der kühleren Monate, während Inkarnatklee Stickstoff im Boden fixiert und die Fruchtbarkeit für die nächste Saison verbessert.
Dreierkombinationen:
Gelbsenf, Hafer und Ölrettich
Diese Kombination ist besonders wirksam für die Bodenstrukturverbesserung. Gelbsenf und Ölrettich bieten tiefe Durchwurzelung, die den Boden lockert und belüftet, während Hafer als eine gute Zwischenschicht dient, die zusätzlich zur Bodenlockerung und Erosionsschutz beiträgt.
Lupinen, Buchweizen und Alexandrinerklee
Lupinen verbessern sandige oder saure Böden durch Stickstofffixierung, Buchweizen zieht schnell Nützlinge an und verbessert nährstoffarme Böden, und Alexandrinerklee fügt dem Boden weitere Stickstoffanreicherung und Winterhärte hinzu, was diese Kombination ideal für die Bodenbereicherung und Vorbereitung auf die nächste Saison macht.
Wicken, Phacelia und Weißklee
Eine ideale Mischung zur Förderung der Bodenfruchtbarkeit und Biodiversität. Wicken fixieren Stickstoff, während Phacelia und Weißklee schnell den Boden bedecken, Unkraut unterdrücken und Bienen sowie andere Bestäuber anziehen. Diese Kombination sorgt für eine dichte, nährstoffreiche und lebendige Bodenbedeckung.
Jede dieser Kombinationen bringt unterschiedliche Vorteile für den Gartenboden, von der Stickstofffixierung über die Bodenlockerung bis hin zur Unkrautunterdrückung und Erosionsschutz. Durch das Experimentieren mit diesen Kombinationen können Sie die gesundheitlichen Vorteile für Ihren Garten maximieren, während Sie gleichzeitig ein ökologisch vielfältiges Umfeld schaffen.
5. Geeignete Pflanzpartner
Wenn Gründüngungspflanzen während der Pflanzzeit von Gemüsepflanzen eingesetzt werden, ohne dass es zu Konkurrenz um Licht, Platz und Nährstoffe kommt, muss besonders sorgfältig ausgewählt werden. Hierbei sind Pflanzen gefragt, die entweder sehr niedrig wachsen oder solche, die sich schnell in den Boden einarbeiten lassen, bevor sie eine Konkurrenz darstellen könnten. Hier sind einige Gründüngungspflanzen, die unter diesen Bedingungen normalerweise gut funktionieren:
Weißklee: Als niedrig wachsender Stickstofffixierer eignet sich Weißklee hervorragend als lebender Mulch zwischen den Reihen von Gemüsepflanzen. Er nimmt wenig Platz ein und konkurriert nicht um Licht, während er gleichzeitig den Boden mit Stickstoff anreichert und die Feuchtigkeit bewahrt.
Persischer Klee (Trifolium resupinatum): Ähnlich wie Weißklee, wächst auch der Persische Klee niedrig und dicht, was ihn zu einem idealen lebenden Mulch macht. Er verbessert die Bodenstruktur und fördert die Bodengesundheit, ohne mit Gemüsepflanzen um Ressourcen zu konkurrieren.
Serradella (Ornithopus sativus): Eine weitere niedrig wachsende Option, die effektiv Stickstoff fixiert und den Boden bedecken kann, ohne die Entwicklung von Gemüsepflanzen zu stören. Serradella ist zudem schnell zersetzt, sobald sie eingearbeitet wird, was sie zu einer guten Option für die Gründüngung während der Pflanzzeit macht.
Mikroklee (Trifolium spp.): Mikroklee-Arten sind noch kleiner als Weißklee und eignen sich ausgezeichnet, um zwischen eng stehenden Gemüsepflanzen als Bodenbedecker zu dienen. Sie konkurrieren nicht um Licht und bieten dennoch die Vorteile der Stickstofffixierung.
Zwergwicken (Vicia spp.): Diese sind für ihre Fähigkeit bekannt, Stickstoff zu fixieren, und wachsen ebenfalls niedrig, was sie zu einer guten Option für die Anwendung während der Gemüsewachstumsperiode macht. Sie müssen jedoch vor der Samenbildung entfernt werden, um eine ungewollte Ausbreitung zu vermeiden.
Diese Gründüngungspflanzen sind so ausgewählt, dass sie während der aktiven Wachstumsperiode von Gemüsepflanzen eingesetzt werden können, ohne dass es zu einer direkten Konkurrenz kommt.
6. Tipps für eine erfolgreiche Gründüngung
Auswahl der Pflanzen: Entscheiden Sie sich basierend auf Ihrem Bodentyp und den Bedürfnissen Ihres (Indoor-)Gartens für eine oder mehrere Gründüngungspflanzen.
Aussaat: Säen Sie die Gründüngungspflanzen zur richtigen Zeit aus, meist im Frühjahr oder Herbst bzw. vor oder nach einer Pflanzsaison.
Wachstum: Lassen Sie die Pflanzen wachsen, bis sie beginnen, Blüten zu bilden. Bis zu diesem Punkt, beinhalten Pflanzen die meisten Nährstoffe, was für unsere Zwecke optimal ist.
Einarbeitung: Schneiden oder mähen Sie die Pflanzen nieder und arbeiten Sie sie in den Boden ein oder verwenden Sie das Material als Mulch.
Frühzeitig planen: Überlegen Sie bereits bei der Gartenplanung, wo und wann Sie Gründüngung einsetzen möchten. Bspw. nach dem Anlegen eines frischen Hochbeets oder Ähnlichem.
Richtige Mischung wählen: Eine Mischung aus verschiedenen Gründüngungspflanzen kann die Bodengesundheit umfassend fördern. Oftmals gibt es im Handel auf die spezifischen Anwendungen zusammengestellte Samenmischungen.
Regelmäßige Anwendung: Gründüngung sollte ein fester Bestandteil Ihres Gartenjahres werden, um langfristige Vorteile zu erzielen. Sowohl vor, nach und teilweise während der Pflanzsaison sollte Gründüngung angewendet werden.
7. Häufige Fehler und wie man sie vermeidet
Zu späte Einarbeitung: Warten Sie nicht zu lange mit der Einarbeitung der Pflanzen, da sie sonst wertvolle Nährstoffe verlieren oder Samen bilden, welche sich ungewollt ausbreiten können.
Falsche Pflanzenwahl: Nicht jede Sorte ist für jeden Boden geeignet bzw. verträgt sich nicht mit jeder anderen Gründüngungspflanze. Auch auf die richtige Sorte, während einer Pflanzsaison sollte geachtet werden. Gewisse Gründünger, können mit unseren Lieblingsgemüse- & Blumen um Nährstoffe, Licht und Platz konkurrieren. Informieren Sie sich daher vorher gründlich.
8. Wann ist der beste Zeitpunkt?
Der ideale Zeitpunkt für Gründüngung hängt von der gewählten Pflanze und Ihrem Klima ab. Generell ist der späte Sommer bis Herbst eine gute Zeit, um den Boden auf das nächste Frühjahr vorzubereiten. Grobe Anhaltspunkte können Sie der Tabelle entnehmen. Achten Sie aber immer stets auf die Empfehlungen der Produzenten.
9. FAQ: Spannende Fragen rund um Gründüngung
Was ist der Unterschied zwischen Gründüngung und Kompostierung?
Gründüngung verbessert den Boden direkt vor Ort durch das Anbauen und Einarbeiten von Pflanzen, während Kompostierung organische Abfälle in wertvollen Dünger umwandelt.
Kann ich Gründüngung in einem kleinen Garten oder auf einem Balkon anwenden?
Ja, sogar in Kübeln oder Hochbeeten kann Gründüngung sinnvoll sein, um die Bodenqualität zu verbessern.
Wie wähle ich die richtige Gründüngungspflanze für meinen Boden aus?
Berücksichtigen Sie den Bodentyp, das Klima und die spezifischen Bedürfnisse Ihres Gartens. Beratung in Gartencentern oder Fachliteratur kann hilfreich sein.
Wie lange dauert es, bis ich die Effekte der Gründüngung in meinem Garten sehe?
Die ersten Verbesserungen können schon im nächsten Wachstumszyklus sichtbar werden, aber die besten Ergebnisse zeigen sich oft nach mehrjähriger regelmäßiger Anwendung.
Kann Gründüngung Schädlinge abwehren?
Einige (Gründüngungs-)pflanzen wie bspw Senf, Ringelblumen oder Tagetes haben spezielle Eigenschaften, welche gegen Schädlinge eingesetzt werden können. Diese Pflanzen setzen Stoffe frei, welche präventiv gegen bspw. Nematoden wirken.
10. Schlusssatz
Mit diesem umfassenden Einblick in die Gründüngung haben wir die Brücke geschlagen zwischen traditionellen Gartenpraktiken und modernen Nachhaltigkeitszielen. Gründüngung ist mehr als nur eine Anbaumethode; es ist eine Philosophie, die den Respekt vor der Erde und das Streben nach einem gesunden, blühenden Garten miteinander verbindet. Egal, ob Sie ein erfahrener Gärtner sind oder gerade erst Ihre grünen Finger entdecken, die Integration von Gründüngung in Ihren Gartenplan bietet eine wunderbare Gelegenheit, die Natur zu unterstützen, während sie zugleich Sie unterstützt. Also, schnappen Sie sich Ihre Gartenhandschuhe und lassen Sie uns gemeinsam einen fruchtbaren, lebendigen Boden für die Zukunft schaffen!